21 Jahre nach Patrick Süskinds Romanvorlage kommt die Verfilmung unter der Regie von Tom Tykwer in die Kinos. Mit Bernd Eichinger im Rücken ist „Das Parfum“ die teuerste deutsche Großproduktion aller Zeiten geworden, die sich fast detailgetreu an den Roman hält. Ein fast zweieinhalbstündiger Rausch, mit dem Tom Tykwer unterstreicht, dass er zu den wichtigsten Regisseuren der Welt gehört.
Die Geschichte des mordenden Parfumeurs Jean-Baptiste Grenouille – der mit einem übernatürlichen Geruchsorgan gesegnet ist und den absoluten Duft entwickelt, damit er endlich geliebt wird – erzählt Tykwer nahezu detailgetreu nach der Romanvorlage. Die Zuschauer werden förmlich in den Dreck des stinkigen Molochs von Paris im 18. Jahrhundert geschleudert, wo fauliger Geruch und bestialischer Gestank noch nicht als solcher wahrnehmbar sind, weil sie für die Zeit schlicht als normal gelten. Grenouille wird auf dem Marktplatz geboren und von seiner Mutter zwischen Gemüsemüll und Fischresten verschachert; die Widerlichkeit dieser Szene setzt Tykwer mit seiner für ihn bekannten Filmsprache um: sekundenschnelle Schnitte, die jede augenblickliche Assoziation des kleinen Neugeborenen bildlich darstellen, als seine kleine Nase zum ersten Mal Gerüche wahrnimmt.
Deutschland 2006; Buch: Tom Tykwer, Bernd Eichinger, Andrew Birkin, Regie: Tom Tykwer; Darsteller:Ben Whishaw, Dustin Hoffman, Alan Rickman, Rachel Hurd-Wood, Karoline Herfurth, Corinna Harfouch; Länge: 147 Minuten; Altersfreigabe: FSK 12, ÜBERLÄNGENZUSCHLAG