Der Karpatenhund ist weg! Das erzählt der besorgte Mr. Prentice (Ulrich Tukur) den drei Detektiven Justus Jonas (Julius Weckauf), Peter Shaw (Nevio Wendt) und Bob Andrews (Levi Brandl) in der Hoffnung, dass das Trio diesen Fall übernehmen wird. Natürlich ist die Neugier der drei geweckt. Sie begeben sich in die luxuriöse Wohnanlage, aus der die wertvolle Statue verschwunden ist. Während der Ermittlungen müssen die drei Fragezeichen allerdings feststellen, dass so ziemlich jede und jeder aus der Nachbarschaft verdächtig ist. Wird es den Detektiven trotzdem gelingen, auch diesen schwierigen Fall zu lösen?
Mit vielen, teils skurrilen, Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnanlage aus der Hörspielfolge gibt es ein Wiedersehen. Vorneweg Sunnyi Melles („Triangle of Sadness“) als neugierige Mrs. Boogle, die in ihren Momenten, passend zur Rolle, richtig schön theatralisch aufspielen darf. Neben ihr hinterlässt vor allem Ulrich Tukur („Faking Hitler“) als Auftraggeber und Diebstahlgeschädigter Fenton Prentice bleibenden Eindruck.
Mit „Die drei ??? und der Karpatenhund“ findet das erste Mal ein bereits aus den Büchern und Hörspielen bekannter (und sehr beliebter!) Fall seine filmische Adaption. Regisseur Dünschede liefert mit der Leinwandvariante des Karpatenhund-Falls den bisher mit Abstand besten „Drei ???“-Film ab, an dessen Ende man den im kommenden Jahr startenden „Die drei ??? – Toteninsel“ gar nicht mehr erwarten kann.
Bei der Geschichte selbst bleibt Dünschede bis ins letzte Drittel nah an der (für ganz Kleine mitunter ein wenig gruseligen) Vorlage, übernimmt vereinzelt sogar Dialoge eins zu eins, nahm für die Auflösung allerdings ein paar kleine – vor allem für das Medium Film zuträgliche – Änderungen vor. Puristen könnten das kritisieren. Tatsächlich hat es aber auch etwas Erfrischendes, dass man selbst als Fan und Kenner:in der Ursprungsfolge hier noch mit der ein oder anderen Überraschung konfrontiert wird. Zumal sich der Einbezug von Detective Cotta (Philipp Christopher) sowie Skinny Norris (Filip Schnack) so nicht bloß wie banales Namedropping anfühlt, sondern auch seinen Teil zur Filmhandlung beiträgt.
Deutschland 2025; Regie: Tim Dünschede; Drehbuch: Anil Kizilbuga; Darsteller: Julius Weckauf, Nevio Wendt, Levi Brandl, Florian Lukas, Jördis Triebel; Länge: 107 Minuten; FSK: 6