The Old Oak, die alte Eiche, der Name eines typisch englischen Pubs irgendwo im Nordosten des Landes. Hinter dem Tresen steht tagein, tagaus Tommy Joe Ballantyne (Dave Turner), genannt TJ, zapft für seine Stammgäste Bier, hört sich mit gewisser Distanz die Sorgen der meist aus der Arbeiterklasse stammende Gäste an, denen es in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht allzu gut geht.

Wenn da Migranten aus Syrien in die Kleinstadt kommen, die scheinbar ohne Grenzen Sach- und Geldzuwendungen vom Staat erhalten, weckt das Neid und Aversion. Gleich bei der Ankunft der Flüchtling wird so die Kamera der jungen Yara (Ebla Mari) beschädigt, und auch wenn TJ weiß, wer der Täter war, mag er ihn nicht verraten. Ein wenig Schuldgefühl trägt also dazu bei, dass TJ Yara anbietet, ihre Kamera zu reparieren, was der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft ist.

Vielleicht der letzte Film in der außerordentlichen Karriere des englischen Regisseurs Ken Loach – und leider nicht sein bester. „The Old Oak“ bearbeitet typische Loach-Themen, erzählt von der Arbeiterklasse, von Solidarität, vom Überwinden der Klassenschranken. Im Gegensatz zu seinem brillanten „I, Daniel Blake“ erweist sich Loach hier jedoch als allzu sentimentaler Chronist, auch wenn die Geschichte auf wahren Ereignissen basiert.

Großbritannien 2023; Regie: Ken Loach; Mit: Dave Turner, Ebla Mari, Claire Rodgerson, Trevor Fox, Chris McGlade, Col Tait, Jordan Louis, Chrissie Robinson, Chris Gotts, Jen Patterson; Länge: 113 Minuten; FSK 6